Jeder erfahrene Bergsteiger wird bestätigen, dass die beeindruckendsten und schönsten Alpengipfel im schweizerischen Wallis zu finden sind, über die Hälfte der Viertausender der Alpen steht hier.
In dieser großartigen Tourenwoche gehen wir zu den schönsten Plätzen, Hütten und Gipfeln im Oberwallis, besuchen die Städtchen Zermatt und Saas-Fee sowie
die Hörnlihütte am Fuß des Matterhorns. Als Höhepunkte besteigen wir Oberrothorn (3416m) und die Viertausender Breithorn (4164m), Bishorn (4153m) und vielleicht auch noch das Allalinhorn (4027m).
Bei sehr guten Verhältnissen könnten wir das Allalinhorn (4027m) auch über den Hohllaubgrat oder sogar das etwas anspruchsvollere Nadelhorn (4327m) angehen.
Während der Tour verbesserst Du Deine Hochtouren-Technik wie sicheres Gehen mit Steigeisen in steilerem Gelände, Gehen in Seilschaft, Sicherung in Eis und Firn und vielleicht noch etwas Spaltenbergung.
Termin:
Dauer:
Teilnehmer:
Schwierigkeit:
Kosten:
Status:
So. 23.07. - Fr. 28.07.2023
6 Tage
3 - 4 (plus Tourenleiter)
F (Nadelhorn oder Hohllaubgrat: PD) (Erklärung - hier klicken)
Es müssen nur die eigenen Kosten für Übernachtung, Essen und Seilbahn getragen werden. Diese belaufen sich auf ca. 820 CHF - Kurs derzeit 1:1 -
(4 x Ü/HP, 1 x Ü/F, Bahn und Seilbahnen. Hinzu kommt ggf. ein Mitfahrkostenanteil.
Tour findet statt
1. Anreise und Rückreise
Wir treffen uns am Anreisetag am frühen Vormittag (zB 8:00 in Lindau) - genaue Uhrzeit und Ort werden 2-3 Tage vorab festgelegt - und fahren mit meinem VW-Bus ins Wallis bis Täsch, das ist der letzte Ort vor Zermatt (Zermatt ist autofrei). Dann fahren wir mit der ständig verkehrenden Bahn hinein nach Zermatt und starten die Tour.
Für die Talwechsel zum Bishorn (Zinal) oder Allalinhorn/Nadelhorn (Saas-Fee) nehmen wir dann wieder meinen VW Bus. Die Rückfahrt erfolgt nach der Tour am Freitag spätnachmittag, so dass wir erst am späten Abend daheim ankommen. Falls jemand von weiter her kommt, könnte ich auch eine Übernachtung im Bodenseegebiet organisieren.
2. Teilnehmer und Anforderungen
Die Tour kann zu viert oder fünft durchgeführt werden, d.h. drei bis vier Teilnehmer plus ich als Tourleiter. Je kleiner die Gruppe, desto besser ist die Flexibilität, z.B. bei Hüttenwechsel oder Änderung der Tourplanung. Je größer die Gruppe, desto sicherer bewegt man sich auf spaltigen Gletschern, wobei man bereits ab drei Personen als Seilschaft sicher über Gletscher gehen kann. Als Grundlage für die Tour solltest Du eine gute Kondition haben, trittsicher und schwindelfrei sein, sowie erste Erfahrungen beim Gehen mit Steigeisen auf Gletschern haben.
3. Ablauf der Tour
Tag 1, Sonntag: In Zermatt angekommen fahren wir direkt hinauf mit der Sunnegga-Bahn. Von hier auf sehr schönem Weg vorbei an kleinen Bergseen zum Berggasthaus Fluhalp. Abends können wir noch zum Stellisee laufen und ein Bild vom sich im See spiegelnden Matterhorn schießen.
Hm auf: 420 Hm ab: 90 Weg: 4km Gehzeit: 2h
Berggasthaus Fluhalp (2606m), Berggasthaus, Zimmer, Stockwerkdusche
Tag 2, Montag: Von der Hütte aus besteigen wir das Oberrothorn (3414m). Nicht schwierig, ideal zur Höhenakklimatisation und einer der schönsten Aussichtsberge im Wallis mit Blick auf die vielen Viertausender. Dann steigen und fahren wir ab nach Zermatt, durchqueren dieses und fahren auf der anderen Seite hinauf zur Bergstation Trockner Steg. Von hier führt ein Weg zur kleinen, am Fuß des Breithorn auf über 3000m Höhe gelegenen, kleinen Gandegg-Hütte.
Hm auf: 1030 Hm ab: 480 Weg: 8km Gehzeit: 5h
Gandegghütte (3030m), kleine, einfache Berghütte, Mehrbettzimmer, ohne Dusche
Tag 3, Dienstag: Gleich in der früh gehen wir zur Bergstation zurück und fahren mit der ersten Bahn hinauf zum Klein-Matterhorn, der höchsten Bergstation der Alpen auf über 3800m. Wir ziehen Steigeisen an, machen das Seil fertig und besteigen unseren ersten Viertausender, den Breithorn Hauptgipfel (4164m). Wenn die Verhältnisse gut sind können wir am Schneegrat noch in einer halben Stunde hinüber zum Breithorn Mittelgipfel gehen, der als eigenständiger Viertausender gilt. Abstieg und Abfahrt zur Station Schwarzsee. Im gemütlichen und idyllisch gelegenen Berggasthaus Schwarzsee am Fuß des Matterhorns checken wir für die Nacht ein. Normalerweise sind wir schon gegen Mittag da und können dann noch in drei bis vier Stunden hinauf zur Hörnli-Hütte am Fuß des Matterhorns und wieder zurück wandern. Abends - wenn die letzte Seilbahn weg ist - wird es ruhig am Schwarzsee und man kann noch stimmungsvolle Matterhorn-Sonnenuntergänge fotografieren.
Breithorn: Hm auf: 500 Hm ab: 500 Weg: 6km Gehzeit: 3-4h Schwierigkeit: F
plus ggf. Hörnlihütte: Hm auf: 700 Hm ab: 700 Weg: 8 km Gehzeit: 3-4h
Berggasthaus Schwarzsee (2600m), Berggasthaus, Zimmer ggf. mit Dusche
Für die Tage 4 und 5 gibt es drei Alternativen. Die Auswahl wird kurzfristig gemeinsam getroffen und hängt von den aktuellen Gletscherbedingungen, den Wetterverhältnissen sowie der Anzahl und dem Können der Teilnehmer ab:
Alternative A "Bishorn":
Tag 4, Mittwoch: Wir fahren per Seilbahn hinab nach Zermatt und durchqueren das trubelige Städtchen. Dann per Bahn ins Nachbardorf Täsch zum Parkhaus. Mit dem VW Bus geht es hinüber in das Nachbartal Zinal. Dort steigen wir etwa 1500 Höhenmeter auf zur modernen Cabane de Tracuit (3256m), die direkt am Gletscher liegt. Nachmittags gehen wir noch auf den Gletscher und machen eine kleine Hochtourenschulung, z.B. Steigeisengehen in steilerem Gelände, Fixpunkte zur Sicherung im Eis, usw..
Hm auf: 1570 Hm ab: 0 Weg: 8km Gehzeit: 5h
Cabane de Tracuit (3256m), moderne, mittelgroße Berghütte, Lager
Tag 5, Donnerstag: Früh am morgen steigen wir auf das Bishorn (etwa 900 Höhenmeter), ein toller Viertausender mit Super-Aussicht auf die vielen Wallis-Viertausender. Der Abstieg geht wieder zur Tracuit-Hütte, wo wir nach einer Mittagspause noch den langen Talabstieg machen. Anschliessend fahren wir mit dem VW Bus noch von Zinal nach Saas-Fee hinüber, wo wir in einem Hotel übernachten.
Hm auf: 900 Hm ab: 2450 Weg: 17km Gehzeit: 8h Schwierigkeit F
Wellness Hostel Saas-Fee (1600m), Hotel in der Stadt, Zimmer mit Dusche
Alternative B "Allalinhorn über Hohllaubgrat" bei guten Bedingungen:
Tag 4, Mittwoch: Wir fahren per Seilbahn hinab nach Zermatt und per Bahn ins Nachbardorf Täsch zum Parkhaus. Fahrt nach Saas-Fee, Auffahrt mit Seilbahn zum Felskinn, dann etwa auf gleicher Höhe aber mit 200Hm Auf-/Abstieg hinüber zur Britannia-Hütte. Nachmittags kleine Hochtourenschulung wie bei A.
Hm auf: 200 Hm ab: 170 Weg: 3km Gehzeit: 1h
Britannia-Hütte (3030m), bekannte, größere Berghütte, Lager
Tag 5, Donnerstag: Aufstieg über den Hohllaubgrat auf das Allalinhorn (4027m), darin eine kleine Felsstufe, die gut gesichert in leichter Kletterei bezwungen wird. Abstieg vom Gipfel über den Normalweg zur Bergstation Mittelallalin. Talabfahrt nach Saas-Fee, wo wir in einem Hotel übernachten.
Hm auf: 1100 Hm ab: 600 Weg: 11km Gehzeit: 6h Schwierigkeit: PD
Wellness Hostel Saas-Fee (1600m), Hotel in der Stadt, Zimmer mit Dusche
Alternative C "Nadelhorn" bei sehr guten Bedingungen und max. 2-3 Teilnehmern:
Tag 4, Mittwoch: Wir fahren per Seilbahn hinab nach Zermatt und per Bahn ins Nachbardorf Täsch zum Parkhaus. Fahrt nach Saas-Fee, Seilbahn zur Hannigalp, dann abenteuerlicher und schöner Aufstieg zur Mischabelhütte.
Hm auf: 1050 Hm ab: 60 Weg: 5km Gehzeit: 3h
Mischabel-Hütte (3340m), mittelgroße Berghütte, Lager
Tag 5, Donnerstag: Aufstieg zum Nadelhorn (4327m), der Schluss geht mit Steigeisen in kurzer, sehr leichter Kletterei zum Gipfel. Abstieg zurück zur Hütte und am nachmittag via Hannigalp und Seilbahn hinab nach Saas Fee. Wir übernachten im Hotel in Saas-Fee.
Hm auf: 1060 Hm ab: 2100 Weg: 11km Gehzeit: 7-8h Schwierigkeit: PD
Wellness Hostel Saas-Fee (1600m), Hotel in der Stadt, Zimmer mit Dusche
Tag 6, Freitag: Gleich in der Früh müssen wir entscheiden, ob wir noch zum Schluss das Allalinhorn (4027m) über den Normalweg besteigen. Wir können von Saas-Fee aus sehr weit hinauf fahren, so dass es zum Gipfel nur noch etwa 2 Stunden Gehzeit sind. Der Gipfel ist sehr schön und hat eine tolle Aussicht. Zurück hinab geht es schnell, so dass wir gegen Mittag in Saas-Fee sein dürften. Wer nach dem gestrigen Tag zu müde ist könnte alternativ ausschlafen oder vormittags in Saas-Fee shoppen gehen.
Hm auf: 500 Hm ab: 500 Weg: 5km Gehzeit: 3-4h Schwierigkeit: F+
Am Freitag gegen nachmittag können wir dann den Tourabschluss feiern. Danach fahren wir heim. Sollte es am Freitag später werden könnte ich im Bodenseegebiet noch eine kostenlose Übernachtungsgelegenheit anbieten.
4. Übernachtungen/Hütten
Die Tour ist so organisiert, dass wir gelegentlich eine Duschmöglichkeit haben, aber auch in einfachen und hoch gelegenen Berghütten ohne Dusche übernachten. Wenn die Tour nach Plan verläuft, würden wir in folgenden Hütten/Berggasthäusern übernachten:
- Tag 1: Berggasthaus Fluhalp (2606m), Berggasthaus: Zimmer, Stockwerkdusche
- Tag 2: Gandegghütte (3030m), kleine, einfache Berghütte: Zimmer, ohne Dusche
- Tag 3: Berggasthaus Schwarzsee (2600m), Berggasthaus: Zimmer ggf. mit Dusche
- Tag 4: Alt. A: Cabane de Tracuit (3256m), moderne, mittelgroße Berghütte: Lager
Alt. B: Britannia-Hütte (3030m), bekannte, größere Berghütte, Lager
Alt. C: Mischabel-Hütte (3340m), mittelgroße Berghütte, Lager
- Tag 5: Wellness Hostel Saas-Fee (1600m), Hotel in der Stadt: Zimmer mit Dusche
5. Schwierigkeit und Sicherheit
Der Schwierigkeitsgrad der Tour ist darauf ausgelegt, dass wir ein tolles Erlebnis bei maximaler Sicherheit haben. Wir werden keine gefährlichen Aktionen unternehmen und bei schlechten Bedingungen/Wetter die Tour ggf. abändern. Alle Wege, Gletscher und Gipfel kenne ich gut aus eigener, meist mehrfacher Besteigung. Die Tourziele sind so geplant, dass wir eine große Sicherheitsreserve haben. Wir bewegen uns im Schwierigkeitsgrad maximal T4 in der Bergwanderskala und L bis WS (bzw. F bis PD) in der Hochtourenskala.
Erklärung Schwierigkeitsgrad Bergwandern: hier klicken
Erklärung Schwierigkeitsgrad Hochtouren: hier klicken
6. Thema Höhenverträglichkeit
Bei dieser Tour besteigen wir Gipfel über 4000m Höhe. Für die Entstehung von Höhenproblemen entscheidend ist in der Regel aber nicht die Gipfelhöhe sondern die Übernachtungshöhe. Das Berggasthaus Fluhalp, wo wir die erste Übernachtung haben, liegt auf der idealen Akklimatisationshöhe von etwa 2600m. Schwere Symptome oder Höhenkrankheit sind in dieser Höhe sehr selten, nur gelegentlich treten leichte Kopfschmerzen, erhöhter Puls und unruhiger Schlaf auf. Erst die vierte Übernachtung auf der Cabane de Tracuit auf 3256m (bzw. Mischabelhütte auf 3340m) ist die höchste. Die Tour ist so geplant, dass wir keine Höhenbeschwerden haben sollten!
7. Ausrüstung
Wir benötigen Hochtourenausrüstung für eine 6 tägige Tour, also
Die Hochtourenausrüstung kannst Du gerne kostenlos bei mir ausleihen.
Als Tourenleiter werde ich noch zusätzlich Seil, Eispickel, Erste-Hilfe-Päkchen mit Blasenpflaster, GPS und Karte mitführen.
8. Kosten
Für die Organisation der Tour, meine Tourleitung, meine eigenen Auslagen (Übernachtungen, Seilbahn, Essen, etc.) und den Verleih von Hochtourenausrüstung fallen keine Kosten an, diese trage ich selbst.
Jeder Teilnehmer trägt nur seine eigenen Kosten sowie einen Anteil an den Fahrt- und Parkkosten. Die zu erwartenden Kosten für jeden Teilnehmer sind:
- Fahrtkostenanteil (ab/bis Bodensee) und Anteil an Parkkosten: ca. 60 €
- kurze Bahnfahrt Täsch - Zermatt und retour: ca. 15 CHF
- Kosten für 4 x Übernachtung mit HP plus 1 x Ü/F (Hotel): ca. 600 CHF
- Seilbahn Zermatt - Sunnegga auf/ab: ca. 50 CHF
- Seilbahn Zermatt - Klein-Matterhorn auf/ab: ca. 100 CHF
- nur bei Allalinhorn an Tag 5 oder 6: Seilbahn Metro-Alpin in Saas-Fee auf/ab
- nur bei Nadelhorn an Tag 5: Seilbahn Hannigalp in Saas-Fee auf/ab
Das wären dann gesamt ca. 820 CHF, der Kurs ist gerade etwa 1:1.
Dazu kommen Kosten für Getränke und Essen ausserhalb der Halbpension. Und ggf. die optionalen Seilbahnen für Allalinhorn oder Nadelhorn.
9. Tourvorbereitung/-organisation
Ab sofort kann man sich für die Tour anmelden. Wenn die maximale Teilnehmerzahl erreicht ist, lege ich eine Warteliste an, für den Fall, dass jemand noch absagt. Wenn die Mindest-Teilnehmerzahl bis Mitte Juni nicht erreicht ist, wird die Tour abgesagt. Absagen der Teilnehmer sollten danach nur noch in Notfällen erfolgen, da ansonsten die Durchführung der gesamten Tour möglicherweise gefährdet ist (es braucht eine Mindestzahl Teilnehmer für eine sichere Gletscherseilschaft).
Wenn die Absagen so kurzfristig sind, dass Stornogebühren in einer Hütte anfallen, müssen diese übernommen werden, dies ist bei einer Absage nach Mitte Juni teilweise der Fall. Bei einer Absage vor Mitte Juni fallen keine Stornogebühren an.
Für Fragen bin ich gerne unter dieser eMail-Adresse oder auf meiner Mobilnummer (gerne auch WhatsApp oder Signal) +4915258904576 erreichbar.
Ich hoffe dass es mit dem Wetter klappt und freue mich auf eine schöne Tour!
Viele Grüße,
Achim Berger
DAV Tourenleiter, Trainer C Bergwandern
mobil/WhatsApp/Signal: +4915258904576
eMail: achim.berger1@gmx.de